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„Schöne Aussichten“ mit besonderer Kunst

Erst kürzlich wurde im 10. Wiener Gemeindebezirk ein besonderes Kunstprojekt fertiggestellt: Im EBG-Wohnhaus „Schöne Aussichten“ wurde das Kunstwerk „The Great Vibration“ durch KÖR(Kunst im öffentlichen Raum)-Geschäftsführerin Martina Taig, dem Künstler Moussa Kone selbst sowie EBG-Geschäftsführerin Helga Hohenecker feierlich eröffnet. Die Idee einer künstlerischen Gestaltung des Durchgangs beim EBG-Wohnhaus wurde bereits beim Bauträgerwettbewerb festgelegt. Die Umsetzung mittels eines Kunstwettbewerbs durch KÖR (Kunst im öffentlichen Raum Wien) wurde in der Besiedlungsphase durch realitylab initiiert.

Vibrionen als Inspirationsquelle
Mit dem neuen Kunstprojekt schafft der Künstler Moussa Kone ein vielschichtiges und mehrdimensionales Werk und verbindet die aktuelle räumliche Situation mit den historischen Schichtungen des Ortes wie auch mit dem gemeinsamen Leben im EBG-Wohnbau. Nach ausgiebiger Recherche des Standortes wurde ein Kunstwerk erstellt, dass den Untergrund an die Oberfläche bringt. Im Zentrum steht der unter dem Durchgang fließende Abwasserkanal, dessen Entstehungsgeschichte auf die im 19. Jahrhundert in Wien grassierende Cholera-Epidemie zurückgeht. Vibrionen, wie diese Klasse der Bakterien genannt wird, flirren als gemaltes, abstraktes Deckenmuster in fließenden Bewegungen von einer Wand zur anderen und greifen dabei die Wellenbewegung des Wassers im Untergrund auf. Zwei Figuren entsorgen Unrat in einen Kanal an der Decke, der zu einem Lüftungsgitter wie zu einem Abfluss führt. Am Fries findet sich ein Ziegelmuster, dessen angedeutete Ausbesserungen durch Mörtel und Kalkablagerungen die Beschaffenheit des darunter liegenden Favoritner Sammelkanals zitieren. Markierungen am Boden, basierend auf dem Querschnitt des historischen Kanalgewölbes, lenken den Blick so nach unten, auf den Boden.

 

© EBG

Verknüpfung von Historie und Gegenwart
Die Arbeit ruft gekonnt die immense Bedeutung städtischer Infrastrukturen ins Bewusstsein, die nicht selten verborgen bleiben und doch so zuverlässig einen reibungslosen Alltag ermöglichen. Moussa Kones Gestaltung bleibt dabei leicht und fast verspielt und wird zu einem identitätsstiftenden Element der EBG-Wohnhausanlage, dass für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie alle Betrachterinnen und Betrachter eine einladende optische Darstellung bietet und zugleich auf eine spannende und wichtige Geschichte Wiens hinweist. 

 

© EBG

Spacelab und großzügige Freiflächen
Die Wohnanlage selbst befindet sich im neuen Sonnwendviertel am neuen Hauptbahnhof in Wien. Das Projekt umfasst insgesamt 67 Wohnungen, davon 23 Smart-Wohnungen, sowie den Jugendclub „Spacelab“. „Spacelab“ besiedelt drei Ebenen: Im Erdgeschoss befinden sich der Offene Raum und zwei Werkstätten, darüber sind die Büros. Im Untergeschoß stehen drei weitere Werkstätten und ein räumlich vom Gemeinschaftshof getrennter Werkhof zur Verfügung.

Eine Besonderheit des Projekts stellt nicht nur das neue Kunstprojekt dar, sondern ist auch die bauliche Gestaltung. Gemäß den Vorgaben leistbares Wohnen in zentraler Lage mit guter Anbindung und dennoch ausreichend Frei- und Grünraum zu schaffen, verlängert das Bauprojekt den angrenzenden Park visuell und den klassischen Wohnhof neu interpretiert. Dies wird beispielsweise mit großzügigen Gemeinschaftsflächen wie dem Gemeinschaftsraum, Gartenpavillon und anschließendem Grillplatz erreicht. 

 

© EBG

Mehr Infos zum Bauträger finden Sie hier.