Spatenstich mit fernöstlichem Besuch
Für mehr leistbaren Wohnraum im ländlichen Raum wurde vor Kurzem der Spatenstich eines Projekts der Wohnbauselbsthilfe zum zweiten Bauabschnitt in Unterkrumbach gefeiert. Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Provinzen Japans zeigten sich am Projekt in Krumbach besonders interessiert und nahmen somit die weite Reise für einen Besuch auf sich. Vertreten waren unter anderem Architektinnen und Architekten, Bauingenieurinnen und Bauingenieure sowie Fensterbauerinnen und Fensterbauer. „Dieser Tage ist bereits zum dritten Mal eine Exkursion von Fachleuten aus Japan bei uns zu Gast, um sich über unsere Wohnbau-Modelle zu informieren“, freut sich Günter Morscher, der seit zwei Jahrzehnten als Wohnbau-Unternehmer tätig ist. Morscher arbeitete bereits vielfach mit der Wohnbauselbsthilfe zusammen und wurde dafür auch schon ausgezeichnet.
Krumbacher Wohnbauphilosophie
Die von Morscher praktizierte und vorgelebte Wohnbauphilosophie wurde von den japanischen Besucherinnen und Besuchern sogar als Leitfaden für Architektinnen und Architekten sowie Planerinnen und Planer in Japan in ein extra dafür vorgesehenes Handbuch aufgenommen. Dabei handelt es sich um Expertenwissen rund um die Themen Wälder, Wohnbau und speziell die Technik des Schindelns.
Besuch aus aller Welt
Das Krumbacher Wohnbauprojekt wird jedoch nicht nur von Expertinnen und Experten aus Japan mit Interesse verfolgt, auch eine Abteilung des Staatsministeriums Bayern und Vertreterinnen und Vertreter einer Technische Fachschule aus Südtirol waren auf Exkursion im Wald. Denn die Gemeinde Krumbach gilt als Vorreiter für den gemeinnützigen Wohnbau im ländlichen Raum. „Lange Zeit gab es bei den ländlichen Gemeinden viele Vorbehalte gegen gemeinnützigen Wohnbau, doch wir haben mit einem attraktiven Modell diese Skepsis zerstreuen können“, so Morscher. Die erfolgreiche Umsetzung von Projekten wie dem in Krumbach haben mittlerweile dazu geführt, dass sich die Entwicklung des gemeinnützigen Wohnbaus im ländlichen Raum beinahe umgekehrt hat. „Heute kommen Gemeinden von sich aus auf uns zu, um solche Vorhaben anzuregen“, sagt Thomas Schöpf, Geschäftsführer der Wohnbauselbsthilfe.
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