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Stabilität in herausfordernden Zeiten

Kürzlich präsentierte die Vorarlberger gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft (VOGEWOSI) die Bilanz des Jahres 2021. Es zeigt sich, dass die VOGEWOSI für die schwierigen Zeiten gut gerüstet ist und einen wertvollen Beitrag für leistbaren Wohnraum leistet, wenn dieser am dringendsten gebraucht wird. Die Bilanzsumme des gemeinnützigen Wohnbauträgers konnte auf 885 Mio. Euro gesteigert werden, davon sind 311 Mio. Euro Eigenkapital. Das Neubauvolumen lag 2021 mit 26 Mio. Euro knapp 10 Mio. Euro unter dem der Jahre davor, was sowohl den hohen Kosten als auch den begrenzten Verfügbarkeiten in der Branche geschuldet ist. „Wir sind auf die Bremse gestiegen“, so VOGEWOSI-Aufsichtsratsvorsitzender Karlheinz Rüdisser. 

„Der Markt ist überhitzt“
„Das Jahr 2021 war insgesamt durch ein komplexes Gemenge an krisenhaften Erscheinungen sicherlich kein leichtes Jahr“, erklärte Rüdisser. Die Energie- und Rohstoffpreise sind regelrecht explodiert, ebenso die Preise für diverse Dienstleistungen rund um den Bau, wenn sie denn verfügbar waren. Die nachhaltige Finanzierung eines leistbaren Mietentgelds gestaltet sich ebenfalls immer schwieriger, und dass in Zeiten, in denen leistbarer Wohnraum eine enorme Bedeutung zukommt. Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz sieht aktuell eine starke Überhitzung des Markts. Es sind zwar wieder mehr Grundstücke verfügbar, doch die Preise scheinen sich nicht zu beruhigen. So herrschen aktuell zum Teil Quadratmeter-Preise von Grundstücken von bis zu 2.400 Euro pro m2, welche früher für die gesamte Errichtung gereicht hätten. 

Verschiedene Trends zeigen dringenden Handlungsbedarf
Die VOGEWOSI ist seit 2021 in 60 Gemeinden des Landes Vorarlberg mit leistbarem Wohnraum vertreten. Eine starke Nachfrage, genügend Eigenmittel seitens des Wohnbauträgers sowie ausreichend öffentliche Gelder sorgten für eine durchgehend hohe Zahl neuer Projekte in den vergangenen Jahren. „Leistbares Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Es muss dort angeboten werden, wo die Menschen Wohnraum brauchen. Mit den neuen Wohnungen leisten wir als gemeinnütziger Bauträger nicht nur einen Beitrag zur Vermeidung von Abwanderung, sondern nehmen auch den Druck von den Ballungsgebieten“, erklärt Rüdisser. Doch die Zeiten haben sich geändert, in Zukunft wird tendenziell nur mehr neu gebaut, wenn sich der Wohnbedarf als zu dringlich erweist. Stattdessen verschiebt sich der Trend aktuell stark in Richtung Teilsanierungen, welche 2021 ein Bauvolumen von rund 16,5 Mio. Euro ausmachten. Hierbei herrscht eine Tendenz zu reinen Erhaltungssanierungen anstelle von großen, energetischen Sanierungen, in erster Linie aufgrund des Kostenfaktors. Hier brauche es für die Zukunft dringend Maßnahmen, um dem entgegenzuwirken. „Sanieren wie bisher wird in Zukunft nicht mehr leistbar sein. Es braucht gravierende Änderungen im Bereich der Förderungen und des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes, um die dringend notwendige Steigerung der Sanierungsrate finanzieren zu können,“ betont Lorenz. Neben umfassenden Sanierungen kristallisiert sich außerdem ein weiteres Zukunftsmodell heraus: Wiederaufbau, wie etwa die Wohnanlage Feldmoos in Bregenz beweist.

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