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Wenn der Müll unter der Erde verschwindet

Im Zuge eines Pilotprojekts setzt die Neue Heimat Tirol (NHT) gemeinsam mit der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) in Innsbruck erstmals eine innovative Lösung der Müllentsorgung um. „Wir orientieren uns damit an innovativen europäischen Städten wie Hamburg oder Stockholm, welche das System bereits erfolgreich nutzen, und nehmen zugleich eine Vorreiterrolle in Österreich ein“, weiß IKB-Vorstandsvorsitzender Helmuth Müller. Die Rede ist von einem Unterflursystem, bei dem der Müll über eine Klappe in unterirdische Container entsorgt wird. Nach entsprechend positiven Erfahrungen der anschließenden, umfassenden Testphase könnte bereits 2021 eine Ausdehnung des Sammelsystems folgen.

Pradler Saggen und O-Dorf als Vorreiter
Die neue Entsorgungsanlage wird in der Wohnanlage Prinz-Eugen-Straße 63-77 und Ecke Oswald-Redlich-Straße 1 direkt bei der neu sanierten Südtiroler Siedlung errichtet, eine weitere Anlage ist bei einem Wohnobjekt der IIG in der Kajetan-Sweth-Straße 1 geplant. Bis zum Ende dieses Jahres sollen die beiden Pilotanlagen im Pradler Saggen und O-Dorf eingerichtet werden.

Wie funktioniert das Unterflursystem?
Die Entsorgungsanlage ist durch eine einfache und barrierefreie Nutzung behinderten- und altersgerecht: Bewohnerinnen und Bewohner werfen ihren Müll über einen oberirdischen Schacht mit einer einfach zu öffnenden Klappe in die Anlage. Da die Müllentsorgungsanlagen mit einem eigenen Schließsystem ausgestattet sind, verfügen nur die Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Wohnanlagen über den Zugang und die Möglichkeit, Müll dort zu entsorgen. Entleert werden die unterirdischen Container mithilfe eines Spezialfahrzeuges, die gesamte Einheit wird hierfür mit einem Kran ausgehoben.

Unterirdische Lösung bietet Vorteile
Das geplante Sammelsystem, beispielsweise in der Prinz Eugen-Straße, besteht aus acht Containern, die sich unter der Erde befinden. Jeder der Container bietet ein Fassungsvermögen von bis zu fünf Kubikmetern Abfall.

„Die unterirdischen Container können nicht nur bis zu 20 Mal mehr Abfall als eine herkömmliche Mülltonne aufnehmen. Die neuen Systeme tragen auch zu einem sauberen Wohnumfeld bei und steigern damit insgesamt die Lebensqualität in unserer Landeshauptstadt“, betont Bürgermeister Georg Willi.

Auch IKB-Vorstandsdirektor Thomas Pühringer sieht das System als positives Konzept: „Durch das größere Fassungsvermögen sind weniger Entleerungen notwendig. Damit können auch unsere Sammeltouren und der damit verbundene Lärm und Verkehr reduziert werden. Die Anwohner sind unabhängig vom Abfuhrkalender und müssen ihre Tonnen nicht mehr auf die Straße schieben.“

NHT-Geschäftsführer Markus Pollo sieht im Bereich der Hausverwaltung Einsparpotentiale. Betriebskosten können durch den geringeren Reinigungs- und Instandsetzungsaufwand reduziert werden. „Die alten Müllhäuser und Sammelstellen können einer neuen Nutzung für die Allgemeinheit zugeführt werden. Das gibt uns ganz neue Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten der Innenhöfe“, so Pollo.

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