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Gemeinnützige begrüßen neue Raumordnungsnovelle

Die Ausgangslage für die neue Raumordnungsnovelle ist bekannt: So stiegen die Wohnkosten in Tirol in den letzten 10 Jahren um mehr als 35 Prozent. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis von € 8,5 ist nach Salzburg und Vorarlberg der höchste in ganz Österreich – noch vor der Metropole in Wien. Rund 215.000 Tiroler wohnen in Miete, 311.000 Tiroler in einem Haus und 144.000 in einer Eigentumswohnung (den Rest der Bevölkerung ordnet die Statistik Austria unter „sonstige“ Wohnverhältnisse ein).

Obmann Mariacher ortet Versagen des Marktes
Lange hat die Politik überlegt, mit welchen Maßnahmen gegen die hohen Wohnungskosten vorgegangen werden kann. Nun hat die Landesregierung eine Novelle der Raumordnung auf den Weg gebracht, welche vor allem die gewerblichen Bauträger erzürnt. Der Obmann der Tiroler Gemeinnützigen befürwortet in der Tiroler Tageszeitung hingegen die Maßnahme: „Wenn sich auch der Mittelstand in Tirol kaum mehr eine freifinanzierte Wohnung zu leisten vermag, bedeutet dies, dass der Markt in diesem Bereich nicht mehr funktioniert.“

Neben dem Preis erschweren auch die befristeten Mietverträge das Leben der Tirolerinnen und Tiroler. Zwischen 2008 und 2018 erhöhte sich der Anteil im privaten Bereich von 30,2 auf 45,8 Prozent. Neben der Preisexplosion ein weiterer Grund dafür, warum auch bereits in anderen Bundesländern die Vorteile der gemeinnützigen Bauträger erkannt und durch verschiedene Maßnahmen gestärkt wurden. Bekanntestes Beispiel ist hier Wien, wo Ende 2018 die neue Widmungskategorie „geförderter Wohnbau“ neue Maßstäbe gesetzt hat. Zukünftig werden alle Neuwidmungen ab einer Größe von 5.000 m² - also etwa 50 Wohnungen – zu zwei Dritteln vom geförderten Wohnbau errichtet - siehe LINK. Eine Maßnahme, die jetzt auch die Politik in Tirol inspiriert haben dürfte. Auf die Kritik der gewerblichen Bauträger reagiert Franz Mariacher hingegen gelassen: „Der Zugang zur Objektförderung steht nach wie vor allen Bauträgern offen.“