Steigende Preise, sinkende Zahl an Grundstücken
In Tirol steigen zurzeit die Baupreise, während gleichzeitig ein Mangel an Bau-Grundstücken herrscht. Die NEUE HEIMAT TIROL (NHT) Geschäftsführer Hannes Gschwentner und Markus Pollo appellieren an die Politik – denn gemeinnützige Bauprojekte sind unter diesen Bedingungen immer schwieriger durchzuführen.
Überhitzte Baukonjunktur
Freifinanzierte Bauprojekte in Tirol dienen oftmals als Geldanlage oder Spekulationsobjekt. Oft werden diese auch weitervermietet, weshalb die hohen Bau- und Grundstückskosten eine weniger große Rolle spielen. Leistbaren Wohnraum zu schaffen, wird für die GBVs gleichzeitig aber immer schwieriger: die überhitzte Baukonjunktur hat zur Folge, dass die Preise in die Höhe schießen. „Wir kriegen zu wenige Grundstücke, wegen der stark gestiegenen und noch weiter steigenden Baupreise sind für uns Projekte mit für die Wohnbauförderung angemessenen Baukosten immer schwerer zu schaffen“, so die NEUE HEIMAT TIROL Geschäftsführer Hannes Gschwentner und Markus Pollo. Zum aktuellen Mietpreis zahlt man aktuell in Innsbruck beispielsweise für 25 m2 bis zu 600 Euro – ein Preis, der für die normale Bevölkerung nicht leistbar sei.
Bauprojekte: Zahlen im Rückgang
Die steigenden Preise haben dementsprechend auch einen starken Einfluss auf die Bauprojekte von gemeinnützigen Bauträgern: Im Vorjahr konnten die gemeinnützigen Bauträger in Tirol Fertigstellungen von 1.355 Wohneinheiten verzeichnen. Für das Jahr 2022 wird geschätzt, dass diese Zahl auf 1.141 herabsinken wird. Die Prognose für 2023 ist nochmals niedriger: Es droht, dass die Zahlen der von Gemeinnützigen neu gebauten Einheiten auf unter 1.000 herabsinken.
Wirft man vergleichsweise einen Blick auf die allgemeinen Neuerrichtungen beziehungsweise Um- und Ausbauten von Wohneinheiten in Tirol, so wurden 2020 beinahe 7.000 Wohneinheiten in Tirol neu errichtet, um- beziehungsweise ausgebaut – die Zahl der Neubauten legte hierbei um etwa 500 Einheiten zu, jene der neu zugekommenen Privathaushalte etwa um 300.
Eine Frage der Politik
Um das drastische Absinken der Zahlen zu verhindern, bedarf es einer Gegensteuerung der Politik auf Landesseite und bei den Gemeinden. Hannes Gschwentner appelliert daher an die alten und neuen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, „dass diese ihre Raumordnungskompetenz in den Gemeinden stärker wahrnehmen“. Es reiche nicht, nur die Wohnbauförderung zu erhöhen, da die Mietkosten weiterhin steigen und das nicht im Sinne des leistbaren Wohnens sei. Es brauche den politischen Mut und Willen des Landes.
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