Baukosten aus Sicht der gemeinnützigen Bauträger
Erst kürzlich versammelten sich die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie die leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der gemeinnützigen Bauträger ¬- gswb, Heimat Österreich, die Salzburg, Bergland, Salzburger Siedlungswerk, Österreichisches Siedlungswerk, Bausparerheim und Eigenheim St. Johann – am Geschäftsführungs-Tag der GBV Landesgruppe Salzburg. Gemeinsam wurde die Entwicklung der Baukosten diskutiert und aus verschiedenen Perspektiven betrachtet – und das unter Beisein von zahlreichen Expertinnen und Experten. Organisiert wurde die Veranstaltung von GBV Obmann Stephan Gröger und dem Geschäftsführer der SALZBURG WOHNBAU Christian Struber.
GBV-Salzburg Obmann Stephan Gröger und Obmann-Stellvertreter Markus Sturm haben sich gefreut, die Wohnbau-Landesrätin Andrea Klambauer und den neuen Leiter des Referates 10/50 – Wohnbeihilfe Andreas Praschberger kennenzulernen.
Verschiedene Blickwinkel
Um die verschiedenen Aspekte der steigenden Baukosten ausführlich beleuchten zu können, diskutierten jeweils Expertinnen und Experten das Thema „Baukosten aus Sicht …“.
Architekt Christian Struber referierte zum Thema „Baukosten aus Sicht des Architekten“ und legte den Anwesenden seine Sicht der Dinge dar: „Wir müssen von der statistischen Beurteilung eines Bauvorhabens anhand der Baukosten zu einem dynamischen Betrachtungsmodell unter Einbeziehung der life-cycle-Kosten eines Gebäudes kommen.“
Zum Thema „Baukosten aus Sicht des Baugewerbes“ steuerte Baumeister und Geschäftsführer von Ebster Bau Peter Ebster wichtigen Input zu der stattgefundenen Steigerung bei: „Zum einen sind es die deutlich über dem Kollektivvertrag liegenden Löhne, die bezahlt werden, um Fachkräfte zu bekommen. Zum anderen liegt es auch an einer Hortungsstratgie von Großlieferantinnen und Großlieferanten. So sind beispielsweise in den vergangenen zwei Jahren die Preise für Stahl um 170 Prozent gestiegen. Kanalrohre sind um rund 90 Prozent teurer geworden.“ Bis Mitte 2023 hält er „eine Abkühlung des Preisniveaus“ jedoch für durchaus wahrscheinlich.
Nicht zuletzt widmete sich Günther Leitgöb, der Sprecher der gewerblichen Bauträger, dem Thema „Baukosten aus Sicht der gewerblichen Bauträger“: „Die starken Preissteigerungen verursachen auch bei uns große Probleme, vor allem, wenn mit dem Wohnungskäufer ein Fixpreis vereinbart wurde. Auch bei uns kommt es zu Verzögerungen bei laufenden Bauprojekten und zu Zurückhaltungen von neuen Bauvorhaben.“
Das Fazit der Veranstaltung: Die gemeinnützigen Bauträger stehen vor Herausforderungen. „Zinserhöhung, steigende Personalkosten und hohe Baukosten stellen den gemeinnützigen Wohnbau vor zahlreiche Herausforderungen. Gemeinsam werden wir Lösungen finden, die leistbares Wohnen in Salzburg gewährleisten. Für die privaten Haushalte haben wir mit der Erhöhung und Neugestaltung der Wohnbeihilfe frühzeitig auf die Teuerungswelle reagiert: So werden 20.000 Salzburgerinnen und Salzburger direkt entlastet und mehr Wohnbeihilfe erhalten.“, so Wohnbau-Landesrätin Andrea Klambauer. Einen Punkt betonen die gemeinnützigen Bauträger besonders: Um diese Herausforderungen zu meistern, braucht es Unterstützung seitens der Politik, was die Ausgestaltung der Wohnbauförderung und die ausführenden Firmen anbelangt.
v.l.n.r.: Markus Sturm, Christian Struber, Christian Struber, Andrea Klambauer, Bmst. DI Peter Ebster, Günther Leitgöb, Stephan Gröger © GBV
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