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Bürgerkraftwerke Vöcklabruck: Gemeinsam in eine nachhaltige Energiezukunft

Die Gemeinnützige Siedlungsgemeinschaft m.b.H. (GSG) und die Stadtgemeinde Vöcklabruck setzen seit mehreren Jahren auf eine enge Zusammenarbeit, um die Energiewende vor Ort aktiv voranzutreiben. Mit dem Bürgerkraftwerk in der Dr.-Franz-Humer-Straße wird ein weiterer Meilenstein erreicht: Auf den Dächern gemeinnütziger Wohnhausanlagen entsteht eine Photovoltaikanlage, die nicht nur Strom erzeugt, sondern auch zeigt, wie nachhaltige Stadtentwicklung in der Praxis funktioniert.


Das Projekt reiht sich in eine erfolgreiche Serie ein: Nach dem ersten Bürgerkraftwerk, das auf große Zustimmung in der Bevölkerung stieß, folgt nun ein weiteres auf demselben Standort. Ende September hat der Gemeinderat die Errichtung beschlossen – und erneut ist das Interesse der Bürger:innen groß. Denn die Energiewende ist in Vöcklabruck längst kein abstraktes Ziel mehr, sondern ein gemeinsames Anliegen, an dem viele Akteure mitwirken.

Nachhaltigkeit durch Kooperation
Die Photovoltaikanlage wird auf einer Dachfläche von rund 450 Quadratmetern errichtet und erreicht eine Spitzenleistung von 41 Kilowattstunden. Der erzeugte Strom wird direkt in die städtische Energiegemeinschaft eingespeist und dort genutzt, wo er gebraucht wird: in Schulen, Kindergärten, Bädern und weiteren öffentlichen Einrichtungen. Damit leistet das Projekt nicht nur einen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen, sondern stärkt auch die regionale Energieautonomie.


Besonders bemerkenswert ist die enge Kooperation zwischen der Stadt Vöcklabruck und der GSG als gemeinnützigem Wohnbauträger. „Wir sind stolz, mit unseren Dachflächen einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten zu können“, betont GSG-Geschäftsführer Stefan Haubenwallner. Das Modell zeigt, wie durch gemeinsames Handeln auch in finanziell herausfordernden Zeiten innovative Lösungen entstehen können.

Vorteile für alle Beteiligten
Die Bürgerkraftwerke Vöcklabruck sind so gestaltet, dass unterschiedliche Gruppen davon profitieren:

  1. Für die Bewohner:innen
    Die Dachflächen werden zu ökonomischen Konditionen vermietet. Die Mieter:innen profitieren dadurch direkt von niedrigeren Betriebskosten. Zusätzlich wird der erzeugte Strom für den allgemeinen Verbrauch im Gebäude – etwa die Beleuchtung im Stiegenhaus – eingesetzt.
  2. Für die Stadt Vöcklabruck
    Der Strom der PV-Anlage wird in das Leitungsnetz der EEG (Erneuerbare Energiegemeinschaft Vöcklabruck) eingespeist, um von den Mitgliedern der EEG verbraucht zu werden und trägt so aktiv zur regionalen Energiewende bei.
  3. Für Bürger:innen als Investor:innen
    Wer sich finanziell beteiligt, erhält dafür eine attraktive Verzinsung. Damit ist die Energiewende nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich interessant.
  4. Für Umwelt und Gesellschaft
    Jede erzeugte Kilowattstunde Sonnenstrom ersetzt fossile Energieimporte, reduziert die Abhängigkeit vom Ausland und trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Zudem stärkt das Modell das Bewusstsein für erneuerbare Energien in der Bevölkerung und fördert ein starkes Gemeinschaftsgefühl.

Um die Errichtung der PV-Anlagen zu finanzieren, können sich die Bürger:innen durch den Erwerb von sogenannten „Sonnenbausteinen“ beteiligen. Ein Sonnenbaustein kostet € 1000 und besteht aus einem Paket von zwei Modulen. Damit kann eine Anlagenleistung von etwa 1 Kilowatt (peak) errichtet werden. Die Stadt Vöcklabruck errichtet die Anlage und least diese dann über einen Zeitraum von 10 Jahren zurück. Nach dem Leasingende geht die Anlage in das Eigentum der Stadtgemeinde über. Für die finanzielle Beteiligung von 1000 € erhalten die Bürger:innen in den nächsten 10 Jahren 120 € pro Jahr zurück. Dies entspricht einer gemittelten effektiven Verzinsung von rund 3,5 % pro Jahr. Da es sich dabei um Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung handelt, sind diese bis zu einem Jahresertrag von 730 € von der Einkommenssteuer befreit.

Stimmen aus der Zusammenarbeit
Bürgermeister Peter Schobesberger unterstreicht die Signalwirkung des Projekts: „Mit den Vöcklabrucker Bürgerkraftwerken und der Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Wohnbauträgern haben wir ein Modell implementiert, das einzigartig in Österreich ist. Trotz finanziell schwieriger Zeiten gelingt es uns, die gemeinsame Anstrengung im Bereich erneuerbarer Energien zu bewältigen. Ich bin überzeugt, dass dieses Modell österreichweit Schule machen sollte.“


Die GSG sieht in dieser Kooperation einen entscheidenden Schritt in Richtung Zukunft. Durch die Nutzung bisher ungenutzter Dachflächen entstehen wertvolle Energiequellen, die den aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen entsprechen und auch steuerliche Vorteile mit sich bringen.

Ein Modell mit Zukunft
Die Vöcklabrucker Bürgerkraftwerke stehen beispielhaft für die Verbindung von ökologischem Denken, wirtschaftlichem Nutzen und gesellschaftlicher Verantwortung. Sie zeigen, wie durch Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand, Wohnbauträgern und engagierten Bürger:innen große Potenziale für die Energiewende erschlossen werden können.


Fazit: Das Bürgerkraftwerk Vöcklabruck ist mehr als nur eine PV-Anlage auf einem Dach. Es ist ein Symbol dafür, dass Klimaschutz in der Praxis gelingen kann – gemeinsam, nachhaltig und zukunftsorientiert. Eine Win-Win-Situation für Bewohner:innen, Stadt, Investor:innen und Umwelt, die Vorbildcharakter weit über die Grenzen Vöcklabrucks hinaus hat.

 

Mehr Infos zum Bauträger finden Sie hier.