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GBV-aktuell Interview mit neuem Landesgruppenobmann Mag. Robert Oberleitner

GBV-aktuell: Herr Oberleitner, Gratulation zur Wahl zum neuen Landesgruppenobmann in Oberösterreich. Was bedeutet die neue Funktion für Sie?

Robert Oberleitner: Ich bin seit über 26 Jahren in der gemeinnützigen Wohnbaubranche tätig und habe seither mein ganzes Herzblut in das leistbare Wohnen hineingelegt. Diese neue Aufgabe erfüllt mich mit Freude, ich gehe aber auch mit viel Demut und Respekt auf diese neue Herausforderung zu.

GBV-aktuell: Sie sind seit 2010 Geschäftsführer der NEUE HEIMAT Oberösterreich und kennen die Branche entsprechend gut. Welche Herausforderungen kommen aus Ihrer Sicht in den nächsten Jahren in Oberösterreich auf den Wohnbau zu?

Robert Oberleitner: Ich sehe aktuell 3 große Herausforderungen: 1. Die explodierenden Grundstückskosten. Hier gilt es einen Schulterschluss mit der Politik auf allen Ebenen zu bilden, damit auch in Zukunft gewährleistet ist, dass den gemeinnützigen Bauträgern Grundstücke für leistbares Wohnen zur Verfügung stehen. 2. Die exorbitant steigenden Baukosten: Die Materialkosten sind in gewissen Bereichen im heurigen Jahr um 30-40 % gestiegen. 3. Eine Reform bei der Sanierungsförderung: Gerade unter dem Stichwort Bodenversiegelung gilt es neue Fördermodelle zu entwickeln, damit bestehende bebaute Grundstücke für Reconstructing, Aufstockung, Verdichtung und Ortskernbebauung gut genutzt werden können.

GBV-aktuell: Die neue oberösterreichische Landesregierung hat vor einigen Tagen ihr Koalitionsabkommen präsentiert. Besonders für Aufsehen sorgte die Photovoltaik-Pflicht beim Neubau und bei der Nachverdichtung. Was halten Sie von diesen Plänen? Ist das mit leistbarem Wohnraum zu vereinbaren?

Robert Oberleitner: Photovoltaik ist sicher das Schlagwort für die Zukunft und muss immer mitgedacht werden. Es bedarf aber sicher einer Sonderförderung, um jeden Neubau mit Photovoltaikanlagen umsetzen und trotzdem leistbare Wohnungen anbieten zu können.

GBV-aktuell: In dem Programm werden auch Maßnahmen zur Bekämpfung der Bodenversiegelung erwähnt. So soll besonderes Augenmerk bei der Förderung in die Höhe und in die Tiefe gelegt werden. Sehen wir in Zukunft mehr Wolkenkratzer oder inwiefern wird das die Bauweise der Gemeinnützigen verändern?

Robert Oberleitner: Das Bauen in die Höhe ist eines der Rezepte, um die Bodenversiegelung hintanzuhalten. Wichtig ist aber auch – wie schon weiter oben erwähnt – Reconstructing, Aufstockung und Verdichtung bei bestehenden verbauten Grundstücken einer intensiven Prüfung zu unterziehen.

GBV-aktuell: Welchen Stellenwert hat für Sie der gemeinnützige Wohnbau generell in Oberösterreich? Gibt es einen Unterschied zwischen Stadt und Land?

Robert Oberleitner: Die 25 gemeinnützigen Bauträger betreuen in Oberösterreich ca. 190.000 Wohneinheiten. Das bedeutet, dass nahezu jede/r dritte OberösterreicherIn in einer von uns verwalteten Wohneinheit wohnt. Dem gemeinnützigen Wohnbau kommt somit eine enorme Bedeutung, gerade auch im Bereich der Mietendämpfung, zu. Das zeigt sich z.B. in Linz, wo der gemeinnützige Sektor gemeinsam mit den kommunalen Wohnbauten – genauso wie in Wien – sehr stark ist. Dadurch kann ein niedrigeres Mietenniveau wie in anderen Landeshauptstädten erreicht werden.

GBV-aktuell: Eine letzte persönliche Frage noch: Was ist Ihnen persönlich wichtig beim Wohnen?

Robert Oberleitner: Robert Oberleitner: Für mich persönlich ist eine gute Infrastruktur wie z.B. Verkehrsanbindung, Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten und die medizinische Versorgung sehr wichtig. Eine Wohnung sollte aber auch immer viel Wärme ausstrahlen, das ist eine Grundlage zum Wohlfühlen.

Der neue Landesgruppenobmann Mag. Robert Oberleitner