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Frühlingsempfang im Zeichen der Nachhaltigkeit

 

Auch dieses Jahr lud der GBV NÖ wieder zum Frühlingsempfang ein. Im Haus der Musik in Grafenwörth fand im Beisein von 150 Gästen die Preisverleihung des niederösterreichischen Wohnbaupreis statt. Außerdem wurde gemeinsam ein Zeichen für die Gemeinnützigkeit und Nachhaltigkeit gesetzt. 

Ausgezeichneter Wohnbau trotz erschwerten Rahmenbedingungen 
Die Leistungsbilanz des niederösterreichischen GBVs für das Jahr 2021 kann sich sehen lassen: vergangenen Jahres wurden 4.120 Miet- und Eigentumswohnungen in Niederösterreich von den 31 Mitgliedsunternehmen des GBV NÖ gebaut. Darüber hinaus wurden 191.790 Einheiten verwaltet. Trotz der Tatsache, dass steigende Materialpreise, Lieferengpässe und Fachkräftemangel die Baubedingungen erschwert haben und die vielen persönlichen Schicksale der Mieterinnen und Mieter die Hausverwaltungen zusätzlich gefordert haben, meisterten die GBVs auch diese Herausforderungen. „Dieser Frühlingsempfang ist daher umso wichtiger. Denn trotz aller Krisen können wir nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir müssen nach vorne blicken. Die heutige Veranstaltung dient als starkes Zeichen nach Außen“, so der Obmann der Landesgruppe Niederösterreich Manfred Damberger. 

Vergabe des Wohnbaupreises 
Exzellenter Bau verdient es preisgekrönt zu werden – dies geschieht bereits seit über 30 Jahren: Seit 1990 werden vorbildliche Leistungen von Architektinnen und Architekten, Planerinnen und Planer sowie gemeinnützige Wohnbauträger ausgezeichnet. Insgesamt wurden heuer 47 Projekte eingereicht und schlussendlich wurden sieben davon mit dem Wohnbaupreis ausgezeichnet. 

Der Wohnbaupreis wurde in insgesamt sechs Kategorien vergeben: Reihenhäuser, Geschoßwohnbau, Sonderbauten und Generalsanierung. Unter den Preisträgerinnen und Preisträgern waren unter anderem die EGW, das NÖ Friedenswerk, die Arthur Krupp GmbH, die GEDESAG und die Tullnbau. 

Auszeichnung Kategorie Geschoßwohnbau NÖ Friedenswerk (Lilienfeld): Präsident Alfred Graf, LR Martin Eichtinger, Direktor Christoph Scharinger (NÖ Friedenswerk), Architekt Johannes Pesendorfer, Vizepräsident Wilhelm Gelb © Fotograf Werner Jäger

Memorandum für mehr Ökologie in der Grünraumbewirtschaftung 
Engagement für die Natur und ökologisches Handeln werden auch bei den GBVs großgeschrieben. Denn Eines steht fest: Exzellenter Bau braucht einen ökologischen Schwerpunkt. Angesichts dessen war ein weiteres Highlight des diesjährigen Frühlingsempfangs des GBV NÖ die Unterzeichnung eines Memorandums für ökologische Grünraumbewirtschaftung. Mit ihrer Unterschrift erklären sich die gemeinnützigen Bauträger dazu, Grünflächen ohne chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel ohne Torf zu verwenden. Zusätzlich verpflichten sie sich aber auch die Biodiversität zu fördern. „Dach- und Fassadenbegrünung, Versicherungsflächen, Klimafitte Parkplätze, Förderung der Artenvielfalt – es gibt bereits viele Aktionen, die zur positiven Beeinflussung des Mikroklimas seitens der Bauträger umgesetzt werden. Nun gehen wir für ein gesundes Morgen einen Schritt weiter. Gemeinsam mit den gemeinnützigen Bauträgern haben wir uns als Land NÖ der ökologischen Pflege aller Grünflächen verschrieben“, meint Landesrat Eichtinger über die ökologische Grünraumbewirtschaftung. Um dieses Vorhaben zu unterstreichen, ging der GBV eine Kooperation mit Natur im Garten ein. In Zuge dieser Zusammenarbeit wird einerseits für jedes Neubauprojekt ein Baum gespendet und andererseits auch ein Nützlingshotel errichtet.

Ehrung von Helmut Frank mit Landesrat Martin Eichtinger, Vizepräsident Wilhelm Gelb und Vorstandsdirektor des WAVs Manfred Damberger © Fotograf Werner Jäger

„Die Gemeinnützigen leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.“
Eine enge und bewährte Kooperation besteht zwischen den Gemeinnützigen Bauvereinigungen und dem Land NÖ. Martin Eichtinger, Landesrat für Wohnen, Arbeit und internationale Beziehungen, betonte den hohen Stellenwert der Gemeinnützigkeit für Niederösterreich. „Trotz Vollbeschäftigung in fünf Bezirken und der niedrigsten Arbeitslosenrate seit 14 Jahren ist die Gemeinnützigkeit wichtiger denn je. Denn so wird auch in Krisenzeiten leistbares Wohnen garantiert. Zudem wird durch die Bautätigkeit ein Investitionsvolumen von über 1.8 Milliarden Euro ausgelöst. Damit werden 30.000 Arbeitsplätze gesichert. Und die Gemeinnützigen leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“.

Aufgrund der sich verändernden Rahmenbedingungen wie steigende Materialpreise und Fachkräftemängel, welche sich auch in naher Zukunft nicht entspannen würden, fordert Manfred Damberger von den Bauträgern Folgendes: „Um zukunftsfit zu bleiben, muss Bauen einfacher werden. Wenn Baustellen nicht mehr bedient werden können, muss die Vorproduktion intensiviert und mehr Holz in den Wohnbau integriert werden. Um Bauen günstiger zu machen, muss die Haustechnik optimiert werden. All die aktuellen Herausforderungen sind aber auch eine riesige Chance für die Bauträger. Denn manchmal habe ich den Eindruck, wir bauen noch VW Käfer anstatt bereits Tesla. Das muss sich ändern.“

Ehrung von Hofrat Helmut Frank
Im Rahmen des Frühlingsempfangs wurde außerdem Hofrat Helmut Frank, der ehemalige Leiter der Abteilung für Wohnbauförderung des Landes NÖ geehrt. Helmut Frank zeichnete sich vor allem durch sein Engagement für den gemeinnützigen und sozialen Wohnbau aus. Manfred Damberger beschrieb ihn außerdem als sehr eifrig, da er sich mit seinen mahnenden Worten immer wieder an das politische Büro gerichtet habe. 

Ehrung von Helmut Frank mit Landesrat Martin Eichtinger, Vizepräsident Wilhelm Gelb und Vorstandsdirektor des WAVs Manfred Damberger © Fotograf Werner Jäger