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Was macht eigentlich die Revision?

Wo liegen die Ursprünge des Revisionswesens?
Das Revisionswesen ist stark mit den Genossenschaftswesen verknüpft. Die Revision wurde mit dem Aufschwung der Genossenschaften Anfang des 20. Jahrhunderts installiert. Der Österreichische Verband gemeinnütziger Wohnungsvereinigungen wurde 1946 gegründet.

Was prüft die Revision eigentlich alles? 
Unabhängige, vom Revisionsverband beauftragte Revisorinnen und Revisoren – im WGG auch Prüferinnen und Prüfer genannt - prüfen bei allen Mitgliedsunternehmen aus der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft die Jahresabschlüsse (Abschlussprüfung). Darüber hinaus prüfen sie die Geschäftstätigkeit auf deren Wirtschaftlichkeit und Rechtmäßigkeit (Gebarungsprüfung). 

Was umfasst die Prüfung?
Die regelmäßige Prüfung ist in jedem Geschäftsjahr vor Feststellung des Jahresabschlusses durchzuführen. Der Jahresabschluss ist unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichtes zu prüfen und mit einem Bestätigungsvermerk zu versehen. Die wirtschaftliche und wohnrechtliche Prüfung umfasst die gesamte Geschäftstätigkeit der gemeinnützigen Bauvereinigungen auf Grundlage des WGG.

Welche Voraussetzungen muss man für den Job haben?
Die Tätigkeit setzt die Erlangung einer Berufsbefugnis als Revisorin oder Revisor gemäß Genossenschaftsrevisionsgesetz oder als Wirtschaftsprüferin oder Wirtschaftsprüfer gemäß Wirtschaftstreuhandberufsgesetz voraus. Allgemeine Voraussetzungen für die öffentliche Bestellung sind unter anderem besondere Vertrauenswürdigkeit, geordnete wirtschaftliche Verhältnisse und Hochschulreife bzw. ein abgeschlossenes Hochschuldstudium. Weiters muss er oder sie eine Fachprüfung ablegen und eine zumindest dreijährige einschlägige Praxiszeit vorweisen.

Wie hat die Digitalisierung die Prüfung verändert? 
Der Einsatz von IT spielt zunehmend eine entscheidende Rolle bei der Steigerung der Effizienz, Genauigkeit und Wirksamkeit der Prüfung. So werden Datenanalysetools eingesetzt, um große Datenbe-stände schnell zu verarbeiten und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Dies ermöglicht es Prüferinnen und Prüfern Muster, Anomalien und potenzielle Risiken in finanziellen Informationen zu identifizieren, was zu robusteren und fundierteren Prüfentscheidungen führt. Cloud-Computing erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Teammitgliedern und den geprüften Unternehmen unabhängig von geografischen Standorten. Routinemäßige Prüfverfahren wie Abstimmung und Compliance-Checks werden durch spezialisierte Software unterstützt.

Wer prüft eigentlich die Prüfer?
Revisionsverbände unterliegen der Aufsicht durch das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft und der Aufsicht durch die Abschlussprüfer-Aufsichtsbehörde (APAB) und müssen über einen eigenen Prüfungsbetrieb und eine Bescheinigung verfügen. Alle Prüferinnen und Prüfer müssen sich mindestens alle sechs Jahre einer Qualitätssicherungsprüfung unterziehen. Diese wird von einem von der APAB anerkannten und bestellten Qualitätssicherungsprüfer durchgeführt. Die APAB entscheidet infolge per Bescheid über die Erteilung der Bescheinigung.

Copyright: Ivana Jovic