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Erfolgsprojekt Housing First wird zum Bundesprogramm

Rund 20.000 Menschen sind in Österreich als obdach- oder wohnungslos registriert. Die Dunkelziffer dürfte doppelt so hoch sein. Um dem entgegenzutreten hat sich in den letzten Jahren ein neues, (international) erfolgreiches Konzept etabliert: Housing First. Anstatt in Notquartieren oder Übergangseinrichtungen unterzukommen, erhalten wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen direkt eine eigene Wohnung. Sie unterschreiben einen eigenen Mietvertrag und kommen selbst für ihre Miete auf. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter begleiten sie bedarfsorientiert vor, während und nach dem Einzug.

 

Erfolgreiche Kooperation Sozialministerium, BAWO, GBVs
Seit 2021 bot das Projekt “housing first österreich - zuhause ankommen” der BAWO, finanziert vom Sozialministerium, wohnungslosen Menschen einen Weg in ein neues Zuhause. Über 1.800 wohnungslose Menschen konnten seither 945 leistbare Wohnungen beziehen - 793 Wohnungen konnten gemeinnützige Bauvereinigungen stellen. Damit haben die 79 beteiligten gemeinnützigen Bauvereinigungen über 80 % der Wohnungen zur Verfügung gestellt. Das Erfolgsprojekt wurde vom Sozialministerium seit 2021 mit rund 12 Millionen Euro gefördert und lief Ende September aus, aber ein Nachfolgeprogramm ist bereits gestartet.

 

Neues Programm gestartet
Rund 2.500 Menschen sollen durch das neue “Housing First”-Programm des Sozialministeriums in den nächsten zwei Jahren eine eigene Wohnung erhalten. Insgesamt 1.200 Wohnungen von gemeinnützigen Bauvereinigungen und privaten Anbietern werden dafür vermittelt. Die Zahl der Beratungsstellen wird österreichweit aufgestockt. Das neue Programm startete im Oktober und das Budget pro Jahr wurde mehr als verdoppelt: Bis Ende 2026 stellt das Sozialministerium insgesamt 20 Millionen Euro bereit. Kautionen und Finanzierungsbeiträge werden vom Programm übernommen - Ausgaben, die Betroffene oft nicht selbst aufbringen können. Eine individuelle “Startunterstützung” beim Umzug oder bei ersten Anschaffungen einer Küche oder einer Waschmaschine sind auch möglich.


Das Programm setzt auf bestehende Strukturen und Einrichtungen: Abgewickelt wird es von “Housing First Österreich", einem Zweigverein der BAWO. Bestehende Sozialorganisationen, die Betroffene vor und nach dem Einzug in eine eigene Wohnung beraten und betreuen, können ihre Arbeit fortführen. Das Netz an Beratungseinrichtungen wird zudem österreichweit ausgebaut. Interessierte Organisationen und Vereine können sich seit kurzem für eine Teilnahme am Programm bewerben.