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GBVs Vorreiter bei Heizungstausch

Die gemeinnützigen Bauvereinigungen sehen sich auf allen Ebenen dem Bau für Generationen verpflichtet. Gerade beim Thema Sanierung und Heizungsumstellung setzen sie neue Maßstäbe.

Grundlage für einen energetisch sinnvollen Heizungstausch sind thermisch-energetisch sanierte Häuser. In den letzten 20 Jahren wurden von den GBVs durchschnittlich rund 200.000 Wohnungen thermisch saniert. Das hat dazu geführt, dass 96 % des GBV-Bestandes, der in den Jahren bis 1980 errichtet wurde, also jenem Zeitraum, der in puncto Gebäudethermik am kritischsten ist, bereits saniert sind. 

„In diesem Bereich sind wir nicht nur eine Nasenlänge, sondern meilenweit anderen Immobiliensektoren voraus. Diese thermischen Sanierungen der Gebäude sind eine Grundvoraussetzung für sinnvolle Dekarbonisierung,“ strich Verbandsobmann Klaus Baringer bei der Bilanz-Pressekonferenz hervor. Aktuell kommen die Bestände der späten 1980er sowie der 1990er Jahre in die Sanierungsphase. Hier ist insgesamt ein geringerer Effekt auf die CO2-Einsparung zu erwarten, da die Gebäude dieser Bauperiode bereits eine vergleichsweise gute Energieeffizienz haben. 

+78% - Turbo beim Heizungstausch
Nachdem die GBVs in den letzten Jahrzehnten ihre Hausaufgaben bei der Sanierung zu einem großen Teil gemacht haben, liegt nun der Schwerpunkt bei der Heizungsumstellung. 2022 wurden 4.200 Wohnungen auf klimafreundliche Heizsysteme umgestellt. Das ist eine Steigerung von +78%. Um das Tempo weiter zu erhöhen, wurden mit dem Partner RENOWAVE Tools geschaffen, um den Wissenstransfer unter den GBVs zu vereinfachen.

GBVs als Vorreiter
Die letzten Jahre haben gezeigt, dass es bei den GBVs viele Vorreiterprojekte bei der Dekarbonisierung gibt. Um den Umstieg bei Gaskombithermen kostengünstig zu ermöglichen, hat die SOZIALBAU am Dach situierte Gemeinschaftsthermen entwickelt. Diverse Leitungen verbinden die Haushalte zu einem zukunftssicheren und hydraulischen Verteilnetz. Mehr dazu hier

In der Huttengasse 77 in Wien Ottakring wurde beim Projekt der Wien-Nordwest nach einer thermischen Sanierung die Gasthermen von 17 Wohnungen wiederum durch ein Wärmepumpensystem ersetzt. Mehr dazu hier

Die Welser Heimstätte investierte wiederum in das Projekt „Fernwärmeausbau 2017 – 2022“, das in Kooperation mit der eew Gruppe durchgeführt wurde insgesamt 8,4 Millionen Euro für die Umstellung. Die eww Gruppe liefert die Wärme übrigens aus einer hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung, Abwärme aus der Müllverbrennung sowie Wärme aus erneuerbaren Energieträgern. Mehr dazu hier.

Auch bei den Sanierungs-Projekten in Kärnten spielen die Heizungsumstellungen eine Rolle. In der Klagenfurter Luegerstraße wurden von der Landeswohnbau Kärnten beispielsweise neben der thermischen Sanierung der Anlage eine Heizumstellung auf Fernwärme vorgenommen sowie ein Vollwärmeschutz installiert. Das Haus wurde also nicht nur optisch, sondern auch funktional verbessert und besticht nun mit einer besseren Energieeffizienz. Mehr dazu hier.

Neubauprojekten setzen Maßstäbe
Auch bei Neubauprojekten setzen GBVs Maßstäbe und werden regelmäßig für ihre Leistungen ausgezeichnet. Beim Neuprojekt der „Wientalterrassen“ der WBV-GPA im Stadtquartier Käthe-Dorsch-Gasse wurde auf Geothermie gesetzt. Zusätzlich unterstützen Solarthermie, Photovoltaik am Dach sowie ein Abwasserwärmerückgewinnungssystem das Energiekonzept. Mehr dazu hier

In der Stadtgemeinde Altheim betreibt die Innviertler Siedlungsgenossenschaft (ISG) ihre Wohnlage mit 14 modernen Mietkaufwohnungen mittels Nahwärme der Geothermie Altheim Mehr dazu hier.

Firmensitze folgen
Auch bei ihren Firmensitzen gehen die GBVs innovative Wege bei Heizung und bei der Nutzung von fossilfreier Energie. Das österreichische Siedlungswerk (ÖSW) setzte mit dem Vorzeigeprojekt „Unternehmenszentrale als Kraftwerk“ neue Maßstäbe beim Thema Energiemanagement: Der Unternehmenssitz in der Feldgasse im 8. Wiener Gemeindebezirk ist seit 2020 mithilfe von Photovoltaikanlagen energieautark. Mehr dazu hier.  

Die Salzburg Wohnbau hat ihre Firmenzentrale als Green Building saniert. Sie ist natürlich an Fernwärme angeschlossen. Zusätzlich erscheint sie nun in einem grünen Kleid aus Efeupflanzen, die an der Fassade hochklettern und zu einem gesunden Mikroklima beitragen.  Mehr dazu hier.

 

Autor: Klaus Bichler