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Projekt des Monats: Barrierefreiheit der nächsten Generation

Das alte Gebäude des Gehörlosenverbandes Tirol in Innsbruck aus dem Jahr 1964 musste wegen statischer Probleme geschlossen werden. Im Oktober 2019 begann der Abriss und ein Neubau des Vereinsgebäudes samt 21 Wohnungen und 30 Tiefgaragen-Stellplätzen wurde durch die TIGEWOSI in Angriff genommen. Eine Übergabe fand vor Kurzem (am 14. Juli 2021) statt. Im Erdgeschoß befinden sich die Beratungs- und Büroräumlichkeiten sowie ein Veranstaltungssaal des Gehörlosenverbandes Tirol. Im 1., 2. und 3. Obergeschoß befinden sich insgesamt 21 Mietwohnungen. Für das Bauvorhaben „Gehörlosenverband Tirol“ hat ein Architekturwettbewerb mit 7 geladenen Teilnehmern stattgefunden, aus welchem Herr Arch. DI Sebastian Neuschmid, Innsbruck, als Sieger hervorging. Die Baukosten beliefen sich auf rund 5,2 Millionen Euro, von denen 1,3 Millionen Euro über ein Wohnbauförderungsdarlehen des Landes Tirol finanziert wurden.

Barrierefreiheit der nächsten Generation
Das Gebäude zeichnet sich durch eine vielseitig spezifische Ausstattung hinsichtlich Barrierefreiheit aus. Neben automatisch öffnenden Türen beim Zugang ins Haus finden sich eine Aufzugsanlage mit Induktionsschleifen für eine Übertragung aufs Hörgerät inklusive eines visuellen Notrufsystems (Bildschirm mit Video in Gebärdensprache) im Haus. Die Lifte sind zudem mit Visual-Detection-Kameras gesichert. Diese entdecken auch bewusstlose Personen im Innenraum.
Die Brandmeldeanlage für das gesamte Gebäude ist mit akustischer und visueller Alarmierung in den Wohnungen ausgestattet. Im Schlafzimmer wird eine Blitzleuchte aktiviert, im Wohnzimmer Sirene und Blitzleuchte kombiniert. Auch eine Video-Gegensprechanlage mit optischer Signalisierung über Beleuchtung (Lampen in den Wohnungen blinken) erleichtert das Leben. Zusätzlich gibt es ein taktiles Leitsystem im Innen und Außenbereich wie Bodenindikatoren oder tastbare Gebäudepläne. An allen Gebäudezugängen finden sich zusätzliche Informationen in Brailleschrift. Dies ist besonders für taubblinde Klienten nötig.

Medientechnik in den Vereinsräumen
Im Eingangsbereich und in den Wartebereichen des Gebäudes werden wichtige Nachrichten auf großflächigen Displays angezeigt. Die digitalen Türschilder zeigen die Raumbelegung an. In den Räumen ermöglicht viel Medientechnik eine Wissensvermittlung auf mehreren Ebenen.
Hörbeeinträchtigte erhalten in den öffentlich zugänglichen Bereichen des Gebäudes Hörunterstützung mittels WLAN für alle individuellen Hörhilfen (Kopfhörer, Hörgeräte, Cochlear-Implantate etc.). Zusätzlich ermöglicht eine Mobile-Connect-App den einfachen Zugriff auf Audio-Streams und die Anpassung an individuelle Hörbedürfnisse.

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