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Meilenstein für die österreichische Baukultur

Im Rahmen des kürzlich stattgefundenen Baukultur-Konvents in Klagenfurt wurden pilothafte Baukultur-Maßnahmen des Bundes und des Landes Kärnten diskutiert. Ausgangspunkt dafür sind die kürzlich fertiggestellten Baukulturellen Leitlinien des Landes Kärnten, die auf Basis der Baukulturellen Leitlinien des Bundes entwickelt wurden. Ein echter Meilenstein in der Entwicklung der Baukultur in Österreich. Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer und Landeshauptmann Peter Kaiser betonten die Relevanz des Themas für das Land Kärnten sowie für ganz Österreich und bekräftigten in einer Pressekonferenz den Willen zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit bei gemeinsamen Vorhaben zur guten und zukunftsfähigen Baukultur.

„Ich freue mich, dass wir in enger Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten den nächsten und wichtigen Schritt für baukulturelle Entwicklung in Österreich gehen. Die Baukulturellen Leitlinien des Bundes aus dem Jahr 2017 sind eine der wichtigsten Grundlagen für die Entwicklung der Baukultur auf allen Ebenen. Diese Bundesleitlinien brauchen jedoch die intensive Übersetzungsarbeit und die Auseinandersetzung durch die jeweiligen Gebietskörperschaften, um erfolgreich implementiert zu werden. Das Land Kärnten hat hier mit seinen Baukulturelle Leitlinien eine Vorreiterrolle für andere Bundesländer übernommen. Gute Baukultur ist gemeinsam sorgfältig gestaltete Baukultur – für dieses Committment möchte ich Landeshauptmann Peter Kaiser und dem Land Kärnten danken“, so Mayer.

Kaiser hob die gesellschaftliche Bedeutung von Baukultur als etwas Wesentliches hervor, das die Haltung eines Landes widerspiegle. „Mir geht es darum, dass man sich in Kärnten wohlfühlt, dass wir Städte, Gemeinden, Orte und unser Landschaftsbild so gestalten, dass es nicht nur momentan, sondern langfristig auch für unsere Kinder und Enkel attraktiv und lebenswert ist.“

Kärnten ruft 2021 zum Baukultur-Jahr aus

Kärnten hat als erstes Bundesland Baukulturelle Leitlinien auf Landesebene umgesetzt, die Themen Bauen und Baukultur rücken immer stärker in den Vordergrund. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang die baukulturelle Bildung, um ein besseres und breiteres Verständnis für dieses Thema zu schaffen. „Grund und Boden sind nicht vermehrbar. Der Umgang damit ist dementsprechend auch eine Frage der Enkelverantwortlichkeit“, fügte Kaiser hinzu. Die künftige Kooperation des Bundes mit dem Land Kärnten nimmt folgende drei Bereiche der Baukultur in den Fokus: die Stärkung der Orts- und Stadtkerne, die Abstimmung von Qualitätskriterien für die Vergabe öffentlicher Mittel und den Ausbau der Baukulturellen Bildung und Vermittlung. Dass Baukultur ein wesentliches Thema für die Lebensqualität der Menschen ist, dringt immer stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Gute Baukultur bedeutet hohe Lebensqualität. In diesem Sinne hat das Land Kärnten das Jahr 2021 zum Baukultur-Jahr ausgerufen, in dem zahlreiche Veranstaltungen und Programme über das ganze Jahr hindurch die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema weiter schärfen.

„Baukultur ist jene Kulturform, die man am unmittelbarsten erlebt, weil der Raum, den wir um uns herum formen, letztendlich auch uns formt. Deshalb ist die aktive und breite Auseinandersetzung mit Baukultur so wichtig“, erklärte Wohnbaureferentin LHStv.in Gaby Schaunig. „Mit erweiterten Sanierungsprogramme in der Wohnbauförderung wollen wir zur Erhaltung bestehender Bausubstanz beitragen. Und im gemeinnützigen Wohnbau konnten wir mit Architekten- und Architektinnen- Wettbewerben den Stellenwert der Baukultur deutlich heben.“

Baukulturelle Leitlinien für Kärnten

Die Baukulturellen Leitlinien des Bundes wurden 2017 im Ministerrat beschlossen – das Land Kärnten entschied sich 2018, auf dieser Basis die Baukulturellen Leitlinien für Kärnten zu entwickeln. Die Ergebnisse wurden mittlerweile durch die Landesregierung als Kollektivorgan beschlossen und darüber hinaus auch im Kärntner Landtag behandelt und mehrheitlich beschlossen. Prozess, Inhalt und Umsetzung der abgestimmten Baukulturellen Leitlinien können als Modell für weitere Bundesländer nicht nur im Bereich Baukultur, sondern darüber hinaus für Strategien im gesamten Bereich der Kunst und Kultur dienen.

Auf Bundesebene wird derzeit der Vierte Österreichische Baukulturreport erarbeitet, der einen Etappenplan zu einer Agentur für Baukultur sowie zu einer Etablierung der Städtebauförderung für Orte und Städte vorsehen wird. Zuletzt wurde Baukultur als wichtiger Faktor in den nationalen Aufbau- und Resilienzplan der EU für Kunst und Kultur in Folge der COVID-19 – Pandemie integriert.